Praktische Informationen

Über das Pflanzen von Stauden und Kräutern

Die Pflanzzeit für Stauden und Kräuter beginnt Mitte März, sobald der Boden frostfrei ist, und kann sich je nach Witterung bis Mitte oder Ende Oktober hinziehen.

Die besten Monate sind April und September. Zu dieser Zeit ist der Boden schon etwas wärmer oder noch warm genug, so dass die frischen Pflanzen gut Wurzeln schlagen können und durch natürliche Regenperioden immer wieder etwas feucht gehalten werden.

In den anderen Monaten sollten Sie darauf achten, dass keine Hitzeperiode herrscht oder dass der Boden nicht steif gefroren ist.

Zu allen Zeiten sollten die Topfballen vor dem Pflanzen gut gewässert werden. Hierfür verwenden Sie einem Eimer mit frischem Wasser und tauchen den Ballen für kurze Zeit (nicht länger als eine Minute) unter die Wasseroberfläche, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Frisch bepflanzte Flächen sollten im Anschluss gut gewässert werden. In den folgenden Wochen sollte dies beibehalten werden, bis zu erkennen ist, dass die Pflanzen weiter wachsen.

Wenn Sie für längere Zeit in den Urlaub fahren sollten, sorgen Sie bitte dafür, dass sich jemand zuverlässig um Ihre frische Pflanzung im Garten kümmert.

Hier abgebildet sind Hopfen-Oregano (Origanum dictamnus 'Dingle Fairy') und Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica 'Carnea').

 

Jahreszeitliche Unterschiede beim Pflanzen beachten.

Stauden lassen sich generell zu jeder Zeit pflanzen. Dennoch möchten wir hiermit darauf hinweisen, daß es sich empfiehlt, bei der Pflanzung von Stauden jahreszeitliche Unterschiede zu beachten.

Antizyklisches Pflanzen sei hier als Grundsatz besonders bei herbstblühenden Stauden genannt. Dazu gehören zum Beispiel folgende Stauden:

- Herbst-Anemonen (Anemone Japonica-Hybride)

- Freiland-Fuchsien (Fuchsia magellanica)

- Herbst-Astern (Aster novae-angeliae, Aster novi-belgii, Aster ericoides, etc.)

- Herbst-Chrysanthemen (Chrysanthemum Indicum-Hybride)

- Gräser, wie z.B. Pampasgras (Cortaderia selloana)

Diese wachsen besser an, wenn sie im Frühling bis Sommer gepflanzt werden. Somit haben sie einen ausreichend langen Zeitraum zur Verfügung, um im Boden einzuwurzeln. Bereits im ersten Herbst können sie dann ihre volle Schönheit zeigen.

Auch kurzlebige Stauden wie Prachtkerze (Gaura lindheimeri) oder Schleier-Eisenkraut (Verbena bonariensis) sind für eine nicht zu späte Pflanzung dankbar.

Der Hintergrund hierfür liegt in den Wuchseigenschaften dieser Pflanzen. Eine Staude ist eine mehrjährige Pflanze, deren obererdische Triebe nicht verholzen und somit im Winter zurück frieren. Sie überwintert als Wurzelstock unter der Erde oder als wintergüne Form kurz über der Erdoberfläche. Im Frühling treibt sie aus bodennahen Überwinterungsknospen wieder aus.

Man unterscheidet bei Stauden zwei verschiedene Wachstumphasen.

In der vegatatieve Phase wachsen die Triebe, Blätter und Wurzeln.

In der generatieve Phase wandeln sich die Blattknospen in Blütenknospen um. Hieraus entwickeln sich Blüten, Früchte und Samen. Zu dieser Zeit verwendet die Pflanze meist wenig Kraft für das Wachstum neuer Wurzeln.

Pflanzt man herbstblühende Stauden zu ihrer Blütezeit, also später im Jahr, dann bilden sie nicht genügend neue Wurzeln. Sie haben somit Schwierigkeiten, gut über den ersten Winter zu kommen und im kommenden Frühling wieder frisch auszutreiben. Lässt sich eine späte Pflanzung nicht vermeiden, so sei ein winterlicher Schutz angeraten. Hierfür lassen sich Zweige aus Fichtenreisig, Laub oder ein dünnes weißes Fleece verwenden.

Frühlings- und sommerblühende Stauden und ebenso die als zweijährig geltenden Pflanzen wie z.B. Fingerhut (Digitalis purpurea), Stockrose ( Alcea rosea) oder Königskerze (Verbascum olympicum) entwickeln sich noch besser, wenn sie im Sommer bis Herbst gepflanzt werden. So können sie sich im kommenden Jahr voll entfalten.

Antizyklisches Pflanzen ermöglicht somit dem Pflanzenfreund, reichhaltige Blütenfreuden und langlebige Pflanzenbilder durch eine Staudenpflanzung zur rechten Zeit.


Einjährige Pflanzen

Einjährige Pflanzen sind wunderbare 'Sommergäste', die über eine lange Periode hinweg in verschwenderischer Blütenfülle blühen und sprühende Farben und Düfte in den Garten bringen. Sie eignen sich auf diese Weise als Vermittler zwischen anderen Gartenpflanzen, wie zum Beispiel die hier abgebildete Mexikanische Sonnenblume (Titonia rotundifolia) oder die Grosse Wachsblume (Cerinthe major 'Kiwi Blue'). Zusätzlich zu blühenden Stauden, Kräutern und Gehölzen bieten sie eine gute Nahrungsquelle für viele Insekten. Auch dürfen sie in duftigen Sommerblumensträußen nicht fehlen.

Einmal angesiedelt, erscheinen viele von ihnen immer wieder in den folgenden Jahren in Ihrem Garten an selbst gewählten Plätzen, die ihnen zusagen. Die Natur lässt häufig die schönsten Bilder entstehen.

Wünschen Sie es lieber etwas weniger zufällig, dann sammeln Sie einfach das Saatgut. Im kommenden Frühling säen Sie es in Töpfe und Schalen und platzieren die Pflanzen später an die gewünschten Stellen im Garten.

Da wir uns für die Vielfalt besonderer und eher ungewöhnlicher Sommerblumen begeistern, finden Sie in unserer Gärtnerei ein ständig wechselndes Sortiment vor. Fragen Sie danach, wir geben Ihnen gerne Auskunft.

Duftpflanzen


Das grosse Feld der Duftpflanzen lässt sich erst einmal einteilen in:
Blütendufter und Berührungsdufter

Zu den erstgenannten zählen somit Pflanzen, die schon von weitem für die Nase wahrnehmbar sind. Die zweitgenannten entfalten ihre Aromen erst, wenn man mit den Fingern darüber streicht.

Duftende Pflanzen im Garten können vielgestaltigste Lebensformen aufweisen.
Stauden, die uns jedes Jahr wieder aufs Neue erfreuen. Süß duftende Federnelken (Dianthus plumarius) lassen in der Erinnerung zurückwandern in Gärten der Kindheit. Die unzählig verschiedenen Sorten von Sommerphlox (Phlox paniculata) erfüllen sommerliche Gärten besonders in frühen Abendstunden mit ihrem würzigen Duft.
Kräuter mit aromatischen Duftnoten, die zum Würzen von Speisen verwendet werden. So ist Zitronenthymian (Thymus citriodorus) für Fischgerichte unerlässlich oder die große Vielfalt der Minzen (Mentha species) sorgen für erfrischenden Teegenuss.

Rosen gelten schon seit der Antike als wahre Duftkünstler...
Bäume mit süß duftenden Blütenwolken wie die Linde im Sommer oder Sträucher wie die Winterblühende Heckenkirsche (Lonicera purpusii) die an milden Tagen den winterlichen Garten duftend erfüllen.
Einjährige Sommerblumen bieten ein wunderbares Duftspektrum. Allseits bekannte Duftwicken (Lathyrus odorathus), abendlich duftender Ziertabak (Nicotiana sylvestris) oder Wunderblume (Mirabilis longiflora).

Kübelpflanzen wie Jasmin (Jasminum officinalis, J. grandiflorum), Honigmelonen-Salbei (Salvia elegans 'Honey Melon') oder das große Feld der Duft-Pelargonien, wie die hier abgebildete Wohlriechende Pelargonie (Pelargonium fragrans). Sie finden, sobald im Frühlingsgarten nicht mehr mit Spätfrösten zu rechnen ist, ihre Plätze rund um schöne Sitzplätze gruppiert. So sind sie immer ganz nah an den Fingern und Nasen der Menschen, die sich in ihrer Nähe aufhalten. Nahen im Herbst die ersten Fröste, so werden sie wieder in das Winterquartier geräumt.

Duftende Pflanzen bieten blinden Menschen oder auch Kindern ein besonderes Medium, um Zugang zum Garten zu gewinnen.'Duft ist Farbe!' (Ruth Zacharias)

'Schade um all die vielen schönen Dinge, die ungerochen bleiben. Das Musikinstrument der Nase wird erstaunlich wenig benutzt, ein zugeklappter Bechsteinflügel. Noch ahnen die Menschen selten, wieviel Haus- und Gartenmusik das Duftreich der Pflanzen ihnen schon durch ein Gartenzaunbeet schenken könnte.' (Karl Foerster)